Plüschotrygon - der stachellose Plüschrochen

Text und Bilder: Britta und Andreas Ochs

Bei Plüschotrygon handelt es sich um stachellose Stechrochen, mit terrestrischer Lebensweise. Sie gleichen den Stechrochen, besitzen aber im Gegensatz zu den im Wasser lebenden Arten keinen Giftstachel. Ihre Dentikel (Hautzähne) sind stark verlängert und bilden einen plüschartigen Flaum. Der Gattungsname Plüschotrygon setzt sich deshalb aus Trygon (Rochen) und Plüsch zusammen. Die verschiedenen Arten unterscheiden sich durch ihre Herkunft und Zeichnungsmuster. Die Artbestimmung ist genau so schwierig wie bei den in Flüssen Südamerikas lebenden "Verwandten" der Gattung Potamotrygon.










Verbreitung

Der natürliche Lebensraum von Plüschotrygon sind Souvenir-Läden in Zoos und spezielle Online-Shops im Internet. Eine auffällige Besonderheit bei Plüschrochen ist, dass die Arten nur kurze Zeit in ihren natürlichen Habitaten anzutreffen sind. Über die Gründe des plötzlichen Auftauchens sowie des ebenso unvermittelten Verschwindens liegen noch keine gesicherten Erkenntnisse vor. Vermutlich werden diese starken Populationsschwankungen durch anthropogene Einflüsse verursacht.










Fang und Transport

Für den geübten Fänger sind Plüschotrygon in ihren natürlichen Habitaten recht einfach auszumachen. Sie springen einem förmlich ins Auge, wenn man in Zoo-Shops die Auslagen erkundet. Die Ausrüstung für den erfolgreichen Fang besteht lediglich aus einer Geldbörse oder Scheckkarte. Eine Methode zum Fang in internationalen Habitaten ist das Surfen in Online-Shops oder in der Bucht. Da hier die visuelle Wahrnehmung erst erfolgt nachdem man den Plüschotrygon bereits gefunden hat, sind Geduld, Ausdauer und die richtigen Suchbegriffe für den erfolgreichen Fang ausschlaggebend. Der Transport gestaltet sich dank der genügsamen Lebensweise dieser Spezies sehr einfach, übliche Verpackungen sind Stoff- oder Plastiktüten sowie Pappkartons.




Dieser Plüschotrygon montereyi hat den Transport von Amerika nach Deutschland unbeschadet überstanden.


Pflege

Zur Pflege ist je nach Größe des Plüschotrygon ausreichend Platz erforderlich. Ansonsten gestaltet sich die Haltung sehr einfach und man benötigt kein besonderes Fachwissen. Die Tiere ernähren sich möglicherweise von Staub, denn dieser verschwindet regelmäßig unter ihrem Körper. Die Nahrungsaufnahme erfolgt allem Anschein nach nur Nachts und konnte noch nicht dokumentiert werden.




Allerdings können sich die Tiere von dem zuviel angebotenen Futter nicht selbst befreien. Ein regelmäßiges Absaugen mit dem Staubsauger ist daher zu empfehlen. Die Tatsache, dass die Tiere nur so viel Nahrung zu sich nehmen wie sie für ihren Grundumsatz benötigen führt dazu, dass sie nicht wachsen. Dies erleichtert die Pflege im Vergleich mit den im Wasser lebenden Rochen sehr. Starke Sonneneinstrahlung kann zum Verblassen dunkler Exemplare führen, was auf einen natürlichen Lebensraum im Schatten schließen lässt.

Die Vergesellschaftung mit anderen Plüschtieren sowie Rochen aus anderen Gattungen (Plastetrygon, Kautschuktrygon, Lithotrygon) stellt kein Problem dar. Sogar Stubentiger und Plüschotrygon verstehen sich gut.
















Wenn auch der typische Lebensraum in Gefangenschaft gepflegter Plüschotrygon Wohnzimmer mit Aquarien sind, erobern die Tiere manchmal andere Lebensräume. Wahrscheinlich soll dies der weiteren Verbreitung der Art dienen.










Hier testet ein Plüschotrygon den künftigen Lebensraum von Potamotrygon


Außerdem kuscheln Plüschrochen gerne mit Kindern. So werden künftige Generationen von Plüschotrygon-Pflegern frühestmöglich geprägt. Dadurch ist das Überleben der Gattung auch in Zukunft gesichert.










Fortpflanzung

Das größte Rätsel von Plüschotrygon ist die Fortpflanzung. Balz und Paarung konnten noch nie beobachtet werden, trotzdem erscheinen ab und zu neue Exemplare. Lediglich bei einer Art wurde bislang eine Schwangerschaft und Geburt beobachtet, der Nachwuchs konnte durch einen reißverschlussartigen Mechanismus das Muttertier verlassen. In diesem Fall waren die Jungtiere dem Muttertier sehr ähnlich. Normalerweise gehören die neuen Exemplare zu unbekannten Arten. Es kann nur spekuliert werden ob diese plötzlich auftretenden neuen Arten durch Hybridisierung oder Genmanipulation entstehen.

Da die Staubnahrung offensichtlich nicht genug Energie für die Fortpflanzung liefert, haben diese Rochen eine andere Fortpflanzungsstrategie entwickelt. Sie sind zur parasitären Lebensweise übergegangen und vermehren sich dadurch, dass sie ihrem Wirt (dem rochenverrückten Aquarianer sowie vielen Menschen in dessen Umfeld) Geld aus der Tasche saugen.

Trotz der kostspieligen Vermehrungsweise können wir die Haltung dieser stachellosen, familienfreundlichen, friedlichen und außergewöhnlichen Rochen nur jedem empfehlen.



<< zurück